STELLUNGNAHME – PRO AUF- UND ABSTIEG // 08.02.2018

„Einen sportlichen Auf- /Abstieg zwischen den höchsten deutschen Eishockeyligen DEL und DEL2 wird es vorerst nicht geben.“

Dieser Satz traf wohl jeden Eishockeyfan Anfang Januar wie ein Schlag in die  Magengrube. Erneut sollen Voraussetzungen für einen geregelten Auf- und Abstieg  zwischen DEL und DEL2 nicht erfüllt worden sein, wodurch die DEL weiterhin dicht  und uns nur das Spiel um die “Goldene Ananas“ übrig bleibt.

Es ist eine Farce, wie mit unserem geliebten Sport hier in Deutschland umgegangen  wird. Sage und schreibe acht Jahre ist es her, dass mit dem EHC München ein Team den sportlichen Aufstieg in das Deutsche Eishockeyoberhaus geschafft hat. Ligenwechsel sind weiterhin nur möglich, wenn ein Team der DEL aus finanziellen Gründen das Handtuch werfen muss, wie im Falle von Bremerhaven und Schwenningen, die die Plätze von Hamburg und Hannover einnahmen. Zwar ließ Ende 2016 die Aussage aufhorchen, dass man über eine Auf- und Abstiegsregelung neu verhandeln und bis zur Saison 2018/19 spätestens eine Regelung gefunden haben möchte, jedoch muss man mittlerweile schon deutlich daran zweifeln, ob eine solche Regelung überhaupt seitens der DEL erwünscht ist.

Es bringt uns nicht weiter nur Fehler aufzuzeigen, um so etwas Elementares wie den Auf- und Abstieg auf die lange Bank zu schieben, sondern es müssen gemeinsam Lösungswege gefunden werden. Die erneute Ablehnung ist für uns Fans, aber auch für die Verantwortlichen und Spieler der DEL2-Teams unverständlich und zeugt von keinerlei Willen seitens der DEL, an den bestehenden Strukturen Änderungen vorzunehmen.

In der DEL ist es für manche Teams mittlerweile zur Normalität geworden, sich eine Saison lang nur einen günstigen Kader zu leisten um sich so wirtschaftlich zu sanieren, oder zum Ende der Saison Spieler zu verleihen, da man es sowieso nicht mehr in die Meisterrunde schafft und ein Abstieg auch nicht droht. Für die meisten DEL-Vereine würde ein Abstieg und ein damit verbundener Zuschauer- und Einnahmenverlust mit großer Wahrscheinlichkeit das finanzielle Aus bedeuten, wodurch der sichere Ligaverbleib wohl auch für viele Geschäftsführer im Oberhaus existenziell ist.

In der DEL2 geht es währenddessen in den Play-Offs sportlich um nichts mehr, außer um den Titel des Zweitligameisters. Einzig die Mannschaften in der Abstiegsrunde kämpfen noch um den Klassenerhalt. Derweil gehen auch die Zuschauerzahlen an vielen DEL2-Standorten zurück. Ein Meisterschaftsspiel zwischen zwei in der Tabelle gut gestellten Mannschaften lockt vielerorts keine 2.000 Fans mehr hinter dem Ofen vor, was die sowieso nicht auf Rosen gebetteten DEL2-Clubs immer mehr in finanzielle Bedrängnis bringt. Um jeden Gelegenheitszuschauermuss mit kreativen Aktionen, Freikarten und Eventspieltagen gekämpft werden.

Die aktuellen Entwicklungen im deutschen Eishockey lassen jeden neutralen Beobachter die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Die Verantwortlichen propagieren zwar, das Eishockey in Deutschland nach vorne bringen zu wollen, doch die getätigten Handlungen bewirken genau das Gegenteil. Nicht nur der fehlende Aufstieg ist ein großes Problem. Ein funktionierender Pokalwettbewerb, der grade für kleine Vereine eine willkommene Finanzspritze darstellen könnte, fehlt ebenso komplett. Die meisten Vereine investieren ihr Geld außerdem lieber in ein paar ausgemusterte NHL-Cracks anstatt in die eigene Jugendarbeit, deren Förderung für eine positive Entwicklung des Eissports alternativlos ist. Gleichzeitig verfolgt der DEB das kühne Ziel, in naher Zukunft bei WMs und Olympischen Spielen um Medaillen mitspielen zu wollen. Durch die chaotischen Bedingungen und ausbleibende positive Schlagzeilen gerät Eishockey gegenüber anderen Randsportarten (Handball, Basketball) immer mehr ins Hintertreffen. Aufgrund des dadurch entstandenen „Schmuddelimage“ und dem ausbleibenden Erfolg der Nationalmannschaft verlieren die Medien, die Öffentlichkeit und auch Sponsoren und der DOSB zunehmend das Interesse am Eishockey, was früher oder später dazu führen wird, dass unser Sport, wie wir ihn kennen und lieben, ausstirbt.

Wir als Fanszenen der DEL2-Mannschaften wollen dies nicht länger hinnehmen und unbeantwortet lassen! Gemeinsam wollen wir zeigen, dass WIR FANS es sind, die den Eissport an den jeweiligen Standorten am Leben erhalten! Ohne grundlegende Änderungen wird das Eishockey in Deutschland auf kurz oder lang vor die Hunde gehen. Ohne eine geregelte Auf- und Abstiegsregelung sind sowohl die deutsche Meisterschaft als auch die Zweitligameisterschaft wertlos und keine sportlich bedeutungslose Liga kann langfristig bestehen!

Wir wollen nicht dass die DEL2 eine reine Farmteamliga für die DEL-Clubs bleibt. Es muss im deutschen Eishockey, wie in jeder anderen Mannschaftssportart im Land, möglich sein, dass jedes Team, von der Bezirksliga bis in die DEL, die theoretische Chance hat eines Tages deutscher Meister werden zu können und diese Chance nicht nur einem exklusiven Kreis von 14 reichen Clubs vorbehalten bleibt. Gernot Tripcke und seine Handlanger haben uns viel zu lange an der Nase herumgeführt und nur im Sinne ihrer eigenen Interessen gehandelt. Damit muss Schluss sein!

Aus diesem Grund wollen wir an den letzten beiden Hauptrundenspieltagen in allen Stadien der DEL2 ein Aktionswochenende durchführen. Damit dieses ein voller Erfolg wird, setzen wir auf die Unterstützung von euch allen! Genaue Infos gibt es zu gegebener Zeit. Wer jetzt schon Fragen hat, kann sich auch an die aktiven Fanszenen im Stadion wenden.

Der Auf- und Abstieg soll kein Traum bleiben, sondern endlich Realität werden.

Lasst uns zusammenstehen und schreit es hinaus: PRO AUF- UND ABSTIEG!

Fanszene Bad Tölz
Fanszene Bad Nauheim
Fanszene Bayreuth
Fanszene Bietigheim
Fanszene Crimmitschau
Fanszene Dresden
Fanszene Frankfurt
Fanszene Freiburg
Fanszene Garmisch
Fanszene Heilbronn
Fanszene Kassel
Fanszene Kaufbeuren
Fanszene Ravensburg
Fanszene Weißwasser

Stellungnahme_Auf_-_und_Abstieg_-_8_2_2018.pdf