„Colors of Bietigheim“
Kurz vor Spielbeginn… die Mannschaftsaufstellung wurde soeben von Pucki durchgesagt… es läuft das Introvideo… die Spannung steigt… und so langsam blicken die ersten Fans auf die Kurve der Steelers-Fans. Der Grund, dass immer mehr Blicke vom Videowürfel in die Kurve wandern, ist der Verdienst der sechs Jungs von „Colors of Bietigheim“. Diese Jungs haben es sich auf die Fahne geschrieben, die Kurve bunt und interessant zu gestalten. Immer wieder verblüffen sie mit ihren abwechslungsreichen und einzigartigen Choreographien die Fans in der EgeTrans Arena. Wir haben uns mit Justin und Benjamin zu einem netten und informativen Gespräch getroffen.
Wer ist eigentlich „Colors of Bietigheim“?
„Colors of Bietigheim“ nennen sich die sechs sympathischen Jungs, die in den Playoffs bei nahezu jedem Spiel die Halle verzaubert haben. Ihre bunten Choreographien haben in der abgelaufenen Saison nicht nur Fans und Zuschauer richtig angeheizt, auch die Spieler und Funktionäre bekommen mit was im Heimblock der Fans gezaubert wird.
Wie entstand „Colors of Bietigheim“?
Ursprünglich waren die Jungs in diversen Fangruppen der Steelers unterwegs, nach Auflösung einiger dieser, wollten Benjamin und Justin irgendwas „farbenfrohes“ und nicht nur reinen Support machen. So wurde die Idee geboren „Colors of Bietigheim“ zu gründen. Also wurde im engsten Kreis nachgefragt, wer dabei wäre und im November 2012 erblickten, damals noch zu fünft, die Choreospezialisten das Licht der Eishockeyfanwelt.
Wie arbeiten die Jungs von „Colors of Bietigheim“?
In der stressigen Playoffphase, die am Ende mit der Meisterschaft und dem damit verbundenen Double abgeschlossen wurde, waren die Jungs ganz schön im Stress, denn sie wollten zu jedem Playoff Spiel etwas BESONDERES gestalten. Normalerweise dauert die Planung für eine Choreo ca. zwei Wochen und es gibt dann in der Hauptrunde nicht zu jedem Spiel eine Choreo. Vor allem in der Finalserie gegen Schwenningen kamen die Choreos sehr gut an und die Jungs hatten bei der Gestaltung sehr viel Freude und konnten ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Allerdings wird hierfür auch eine Menge an Material benötigt, egal ob Folien, Papier, Pappe, Rollen, Farbdosen oder Stoffbahnen, das alles muss organsiert, gekauft und natürlich richtig angewendet werden. Die meisten Ideen für eine Choreographie entstehen spontan, selten gibt es irgendwie einen Plan was man vorhat. Justin erzählt, dass er oft bei der Arbeit oder unterwegs einen Einfall hat, diesen gibt er dann an Benjamin weiter, der dann am PC daraus die erste Vorlage bastelt. Dann geht es in die Scheune, die den Jungs gerade zur Verfügung steht und da wird gebastelt. Die Jungs von „Colors of Bietigheim“ sind auf der Suche nach einem festen Ort, am besten einer alten Lagerhalle, Sporthalle oder eben einer Scheune die als Lager und als Zentrum der Kreativität dienen kann. So stehen dann die Jungs da, legen, kleben, malen, hängen und sprühen alles so hin das es auf dem Hallenboden schon mal gut aussieht.
Die Herausforderung und das was ihnen jedes Mal aufs neue die Anspannung durch den Körper jagt, ist der Moment in dem die Choreo dann endlich los geht. Dann, wenn die Fans auf die sie keinen Einfluss haben, dastehen und genau das tun sollen was die Gruppe gerne hätte. Die Pappe genau so heben wie es in der Vorstellung perfekt wäre, die Ballons genau rechtzeitig in die Luft heben oder eben das Konfetti nicht auf das Eis zu schmeißen, sondern einfach nach oben. Ein Moment in dem die Anspannung am höchsten ist und jedes Mal zur Gänsehaut führt. Bisher hat alles sehr gut geklappt und die Jungs sind mit den Fans sehr zufrieden. Manchmal hapert es noch am Timing, aber man braucht ja auch immer etwas um sich zu verbessern, meint Benjamin.
Das Feedback, das die Jungs bekommen, erfreut sie und stimmt sie positiv, bisher gab es durchweg nur guten Zuspruch und oft genug ein Schulterklopfen für ihre fantastischen Einfälle. Mit ihrem ersten aktiven Jahr ist man sehr zufrieden. Vorbilder hat die Gruppe um Justin und Benjamin nicht, jede andere große Fangruppierung hat schon eine oder mehrere geniale Choreographien gemacht. In der zweiten Eishockey Bundesliga sind die Fans der Dresdener Eislöwen die, welche am meisten beeindrucken, allerdings zahlen diese auch am meisten für die Choreographien. Im Fußball sind das ganz andere Dimensionen, aber auch hier gibt es immer wieder Choreos die beeindrucken.
Wie finanziert sich „Colors of Bietigheim“?
Die Gruppe finanziert sich über Spenden, durch Verkauf von Merchandising sowie durch einiges an Eigenkapital. Letzte Saison wurden knapp 4.000,00 Euro eingenommen, die zu 100% in die farbenfrohe Kurve geflossen sind. „Über jeden Cent sind wir froh, aber auch über Material das wir verwenden können, freuen wir uns genauso“ merkt Justin an.
Zukunft der „Colors of Bietiegheim“
Der Aufstieg in die DEL wäre für „Colors of Bietgheim“ der Wahnsinn gewesen. Mal in neuen Hallen spielen, neue Fans kennenlernen und sehen was andere Vereine so als Choreographie aufbieten… das alles hätte die Jungs schon brennend interessiert, denn hier hätte man persönlich viel lernen können und seinen Verein und seine Stadt in der ersten Liga mit den Besten der Besten zu sehen wäre natürlich ein noch größerer Ansporn gewesen, aber die Jungs versprechen, dass sie auch in der zweiten Liga wieder alles geben werden und sich jetzt schon auf die neue Saison freuen.
Mehr über „Colors of Bietigheim“!!!
Wer mehr über die Gruppe erfahren möchte kann diese auf Facebook liken oder auf YouTube sich eins der zahlreichen Videos anschauen. Das „Best Of“ der Saison 2012/2013 gibt es hier:
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=DHhwHNVaBgM
Wer die Gruppe unterstützen möchte, egal ob mit Geld, Sachspenden oder mit einem Ort zum Malen und Basteln kann sich direkt über Facebook oder im Block an die Jungs wenden.
Die Steelers sagen Danke für eine bunte Kurve und freuen sich auf eine gemeinsame neue Saison!
Geschrieben von Alessandro De Angelis